Personen

In der Rubrik „Personen“ stellen wir Kyudo-ka aus Baden-Württemberg vor, die aufgrund ihres Engagements, ihrer Lehrtätigkeit und / oder herausragenden Wettkampferfolge für das Kyudo im Land von besonderer Bedeutung sind.

Irene Neumaier

Irene Neumaier

begann ihre Kyudo-Laufbahn 1980 im Budozentrum Rottweil, nachdem sie dort bereits elf Jahre Kendo (1. Dan) geübt hatte. Nur sechs Jahre später erreichte Irene den 1. Platz beim 9. DEM-Tournament, worauf sich in den folgenden Jahren eine eindrucksvolle Reihe von Top-Platzierungen auf regionaler und überregionaler Ebene anschloss. Insgesamt gewann Irene Neumaier dreimal die Deutsche Einzelmeisterschaft, aber auch Erfolge wie beispielsweise der 2. Platz mit der Mannschaft bei den Europameisterschaften 2000 in Paris sollen nicht unerwähnt bleiben. Damit gehört sie bis heute zu den erfolgreichsten Kyudo-Wettkämpfern in Deutschland, wofür sie 2002 vom Deutschen Kyudo Bund e.V. mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet wurde. Irene Neumaier ist Inhaberin des 4. Dan und Trainerin C WK mit Prüferlizenz beim Deutschen Kyudo Bund e.V..

Foto: B. Just

Mich

Michael Brettschneider

kam 1978 zum Kyudo, nachdem er bereits auf mehrere erfolgreiche Jahre im Judo, Ju Jutsu und Karate blicken konnte. Er war am Aufbau der Kyudo-Abteilung im Budo Club Karlsruhe (BCK) und gehört in den vergangenen Jahren als Mitglied des Nationalkaders im Einzel und mit der Mannschaft regelmäßig zu den Bestplatzierten bei nationalen und internationalen Wettkämpfen. So erreichte er den 1. Platz im Mannschaftswettkampf bei den Europa-Meisterschaften in Amsterdam 2013, Moskau 2015 und 2017 in Frankfurt. Ein weiterer herausragender Erfolg ist der 3. Platz mit der Mannschaft bei der 2. Weltmeisterschaft in Paris 2014. Aktuell ist Michael Baden-Württembergischer Landesmeister im Einzel. Er war von 2011 bis 2013 Präsident des Deutschen Kyudo Bund e.V. (DKyuB) und ist Inhaber des 4. Dan und Trainer C WK mit Prüferlizenz beim Deutschen Kyudo Bund e.V.. Im Budo Club Karlsruhe leitete er mehrere Jahre die Kyudo-Abteilung und ist dort Ältester der Kyudogruppe. Im Landesverband bekleidet er als Vorstandsmitglied den Posten des Landestrainers. Michael wurde vom Deutschen Kyudo Bund mit der Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet.

Foto: R. Gückel

Peter Knipper

Peter Knipper

machte sich 1989 in der Kyudogruppe Köln e.V. auf den Weg des Bogens. Bevor ihn dieser nach Nagold brachte, leitete er erfolgreich zwei Kyudogruppen in Nordrhein-Westfalen. Peter ist begeisterter Wettkämpfer und Mitglied im Nationalkader. Seinen größten internationalen Erfolg erzielte er 2013 in Amsterdam, als er mit dem Team des DKyuB Europameister wurde – übrigens zusammen mit Michael Brettschneider! Im selben Jahr erreichte Peter auch bei den Deutschen Meisterschaften einen ausgezeichneten dritten Platz. Daneben findet sich aber auch noch eine Reihe weiterer Topplatzierungen bei regionalen und Deutschen Meisterschaften. Anfang 2016 konnte Peter den VfL Nagold überzeugen, Kyudo in das Angebot des Vereins aufzunehmen. Es fanden sich rasch neue Mitglieder, so dass der Aufbau der Kyudogruppe und das Training im VfL Nagold im Juli 2016 beginnen konnten. Peter Knippper ist Inhaber des 4. Dan, Trainer C mit Prüferlizenz, er erhielt vom Deutschen Kyudo Bund die Ehrennadel in Bronze.

Foto: B. Just

Jörg Knütter

Jörg Knütter

kam 1988 zum Budo-Club-Karlsruhe, dem er bis heute angehört. Jörg wurde schon früh von Inagaki Sensei, dem letzten Oberhaupt der Heki Ryu Insai Ha, mit dem 2. Dan graduiert. Talent und eine gute Portion unermüdlicher Fleiß mündeten im Verlauf der Jahre in eine Schießtechnik, die für viele Schützen weit über die Karlsruher Grenzen hinaus Orientierung und Vorbild ist. Die überregionale Anerkennung für seine exzellente Form erhielt Jörg im Jahr 2013, als er im Rahmen der Deutschen Meisterschaften mit dem Stilpreis des Deutschen Kyudo Bund ausgezeichnet wurde. Die Richtigkeit des Kyudo-Lehrsatzes, dass man mit der korrekten Schießtechnik auch das Ziel trifft, fand für Jörg ihre Bestätigung im Titel des Deutschen Meisters, den er im Jahr 2006 erreichte. Bis heute ist er regelmäßig bei regionalen und überregionalen Wettkämpfen unter den Top Ten anzutreffen. Im Budo-Club-Karlsruhe gehört Jörg seit vielen Jahren zum Trainerstab, wo man seine Kompetenz und Ruhe zu schätzen weiß. Kein Wunder also, dass viele seiner Schüler ebenfalls ernsthafte und erfolgreiche Kyudoka geworden sind. Jörg Knütter wurde mit der Mannschaft des BCK Baden-Württembergischer Landesmeister 2017.

Foto: R. Gückel

Fritz Gabler

Fritz Gabler

verstarb am 2. Mai 2016 nach einer schweren Krankheit. Mit ihm verlieren der Kyudo Verband Baden-Württemberg und der Deutsche Kyudobund eine große Persönlichkeit und einen guten Freund. 

Fritz gehörte 1974 zu den Teilnehmern des ersten Kyudo-Bundeslehrgangs in Hamburg, von wo er Kyudo nach Rottweil brachte. Er war maßgeblich an der Verbreitung von Kyudo im süddeutschen Raum beteiligt, wo er stets eine maßgebliche Rolle spielte. Fritz erhielt 1979 von Inagaki Sensei die Mokuroku Rolle, 1983 erreichte er den 5. Dan im Kyudo. Zusätzlich war er Inhaber des 3. Dan im Judo und 2. Dan im Kendo.

Zu seinen großen Verdiensten gehört, dass er als Vereinsgründer des Budozentrum Rottweil den Bau des zweiten Kyudojo in Deutschland 1999 auf den Weg brachte. Fritz war langjähriges Nationalkadermitglied und bei Deutschen Meisterschaften ebenso erfolgreich wie bei internationalen Wettkämpfen. Als einer der ersten Trainer B Wk engagierte er sich bis zuletzt in der Ausbildung und Weitergabe des Wissens um das japanische Bogenschießen. Eine Amtsperiode war Fritz Präsident des Deutschen Kyudobund e.V.. Für seinen Einsatz im deutschen Kyudo erhielt er 2001 die Ehrennadel in Gold des DkyuB.

Auch wenn Fritz mit dem zunehmenden Lebensalter mit unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, hielt ihn dies aber nicht davon ab, seine Übung mit dem Bogen weiter zu führen und das Training im Rottweiler Dojo zu leiten. Der DKyuB und der KyuVBW haben einen begeisterten Kyujin und Freund verloren, dem wir unser ganzes ehrendes Angedenken bewahren.

Foto: R. Gückel