Brütende Hitze forderte die Kyudokas beim Enteki-Sonntag in Rottweil
Text und Fotos: Marion Moritz
Was der Tag an Hitze bringen würde ahnten die Kyudoka des Shu Gi Kan Kyu Dojo bereits in den Tagen vor dem Enteki-Sonntag. Der Morgen begann früh und war noch erträglich kühl. Doch bereits beim Einrichten des Schießplatzes und dem Aufbauen des Sonnenschutzpavillion war klar: Das wird eine Herausforderung für die Rottweiler Kyudoka und ihre Gäste aus den anderen Dojos.
Die Teilnehmer, deren einer sogar aus Bad Dürkheim angereist war, mussten früh raus aus den Federn damit der Enteki-Sonntag pünktlich um zehn Uhr starten konnte. Das nahe Rottweiler Freibad sorgte bereits in der Frühe immer wieder für Zuschauer. Sie blieben stehen und beobachteten das Geschehen dieser seltsam gewandeten Gestalten mit ihren langen Bögen. Marion Moritz, die die Kyudoka durch diesen Tag anleitete, wies unter Mithilfe von Bernhard Weller nochmals auf die Eigenheiten des Enteki-Schießen hin. Etliche der Teilnehmer waren bereits „alte Hasen“, waren sie doch bereits bei früheren Enteki-Sonntagen zu Gast. Es gab aber dennoch viel zu tun. Einige benötigten eine Auffrischung und andere eine komplette Neuanleitung.
Die Sonne stieg hoch und höher und mit ihr die Temperatur. In Schießpausen war der bereitgestellt Pavillon viel frequentiert und der Vorrat an Getränken schmolz merklich dahin. Als die Sonne im Zenit stand war im nahegelegenen Dojo eine üppige Mittagstafel gedeckt. Ein scharfes und heißes asiatisches Süppchen half manch ausgezehrtem Schützen wieder auf die Beine.
Der Nachmittag begann mit einer Runde freies Schießen bevor Marion Moritz die anwesenden Teilnehmer zum Wettkampf aufforderte. Die Tachi wurden ausgelost und der Wettkampfmodus festgelegt. Um den Spannungsbogen hochzuhalten wurde der Wettkampf in vier Runden à zwei Pfeilen geschossen. Anfänglich ging Sergio Riotta, der als ausländischer Gast aus Sizilien mit den Stuttgarter Kyudoka angereist war, in Führung, doch zur Halbzeit des Wettkampfs schlossen drei Schützen auf und schoben sich Pfeil für Pfeil nach vorne in der Trefferzahl. Am Ende des Wettkampfs schob sich Fritz Klein aus Stuttgart auf den ersten Platz, Julian Hermann, ebenfalls aus Stuttgart errang den zweiten Platz und Bernhard Weller aus Rottweil erkämpfte sich den dritten Platz.
Unter der brütenden Spätnachmittagssonne wurden die erfolgreichen drei geehrt. Neben einer Urkunde, die den Ort des Erfolgs dokumentierte, gab es ein kleines Preisgeld, das sicher von den Siegern auf dem Nachhauseweg angeknabbert wurde.
Selbst an diesem späten Sonntagnachmittag wollten einige der Kyudoka den Reiz der sechzig Meter Distanz bis zum Ende auskosten. Ein kleines freies Training schloss diesen schönen Enteki-Sonntag in Rottweil.